Eine lebensbejahende Einstellung gehört heute zum guten Ton.
"Ja, mir geht es gut" lautet die Standardantwort, wenn wir nach unserem Befinden befragt werden.
Aber geht es mir wirklich gut, wenn ich fürchte, dass nach dem Tod alles aus ist? Wirft diese Angst nicht einen dunklen Schatten auf das unvermeidliche Älterwerden?
Gott sei Dank sind Hochbetagte meistens keine "hoffnungslosen Fälle" sind. Oft haben sie jenseits alles Wissens eine Hoffnung. Diese Lebenshoffnung, kann beim Sterben eine große Hilfe sein. Meistens sind es tief in ihrer Lebenshoffnung verwurzelte Vertrauensbilder, die sie vor Augen haben. Von dem, was mir erzählt wurde, berichte ich hier.
Die Kirche der Kindheit.
"Ich werde wohnen im Haus des HERRN immerdar" atmet der Beter des 23. Psalms auf.
Für viele alte Menschen ist die Kirche, in der sie als Kinder erste Glaubenserfahrungen gesammelt haben, ein Bild für bleibende Geborgenheit.
Du wirst alt: 60, 70, 80, 90 Jahre.
Aber Du bleibst immer ein Kind Gottes.
Wie schutzbedürftig und verletzlich Du bist, spürst Du im Alter aufeinmal wieder.
Vielleicht erinnern sich alte Menschen deshalb auch so gern an die Gebete und Lieder ihrer Kindheit?
Das befreite Lachen
"Manchmal tu´ ich fei auch beten, Herr Pfarrer!" Kurz bevor Barbara Choron gestorben ist, wollte sie das nochmal klarstellen.
Ich hatte sie davor oft besucht. Ich bin immer gerne zu ihr gegangen: Ihr herzliches Lachen war ansteckend!
"Wenn ich mich ärgern muss, dann gehe ich danach einfach zu Ihnen - und schon bin ich wieder gut drauf" habe ich sie deshalb eines Tages gelobt.
Mein Lob hat sie - natürlich! - zum Lachen gebracht. Aber dann wollte sie schon auch klarstellen: "Manchmal tu´ ich fei auch beten!"
Schön!
Aber vielleicht ehrt man Gott ja mit einem ehrlichen, herzlichen Lachen ohnehin genauso wie durch ein Gebet?